Leobschütz / Oberschlesien: Eine private Homepage zur Erinnerung an die Kultur und die Menschen in der Stadt und dem Kreis Leobschütz O/S von Kurt Sander.
Sehenswürdigkeiten im Kreis Leobschütz / Oberschlesien
(Text und Bilder auszugsweise aus dem "Reiseführer zu den Sehenswürdigkeiten des Oppelner Landes", erschienen im Schlesischer Verlag)
Karte des Kreises Leobschütz O/S - Glubczyce
Sehenswürdigkeiten im Kreis Leobschütz / Glubczyce
Badewitz: Die Kreuzerhöhungskirche wurde im Jahr 1910 erbaut. Dabei wurde ein Turm aus einer früheren gotischen Kirche integriert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gotteshaus zerstört, danach jedoch wieder aufgebaut. Im Inneren kann man Sakralkunstdenkmäler besichtigen, die von Heimkehrern aus der ehemaligen Wojewodschaft Tarnopolskie mitgebracht wurden.
Bauerwitz: Die heutige Pfarrkirche wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut an der Stelle einer früheren spätgotischen, die 1806 abgebrannt war. Die neue Kirche wurde mehrmals renoviert und ausgebaut, auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Inneren blieb ein Hauptaltar aus dem Jahr 1807 erhalten. - Das Rathaus wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und hatte zunächst die Funktion eines Hofes. Im Jahre 1863 wurde es in ein Rathaus umfunktioniert. - Die St.-Joseph- und Barbara-Kirche ist ein Werk der barocken Holzarchitektur und wurde in den Jahren 1700 - 1702 in Blockbauweise errichtet. Im Inneren befindet sich eine wertvolle Innenausstattung vom Anfang des 18. Jahrhunderts, sowie wertvolle Freskomalerei aus der selben Zeit, die das Kirchengewölbe ziert.
Bauerwitz: Holzkirche des hl. Joseph und der hl. Barbara
Bladen: Die gotische Wehrkirche St. Nikolaus wurde im 15. Jahrhundert erbaut und während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Es blieben steinerne Grabplatten sowie ein Portal aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Die Kirche liegt außerhalb des Dorfes.
Branitz:
Branitz im August 2004 (Bilder: Kurt Sander)
Deutsch Neukirch: Die Kirche St. Peter und St. Paul ist ein barock-klassizistischer Bau vom Ende des 18. Jahrhunderts. Im Inneren blieb die Innenausstattung aus derselben Zeit erhalten.
Neueste Luftaufnahmen von Dirschel - Dirschel nur noch ein Torso
Am 6. September 2006 wurden vom heutigen Dirschel (Dzierzyslaw) Luftaufnahmen erstellt. Manch ein Betrachter dieser Fotos wird sich sicher nicht zurecht finden und vielleicht entsetzt sein oder gar erschrocken über den heutigen Zustand unseres Heimatortes.
Tatsache ist, dass der heutige Hausbestand, im Gegensatz zu 1945, um mehr als die Hälfte verlorengegangen bzw. vernichtet worden ist. Hinzu kommt, dass nicht nur Wohnhäuser reduziert wurden, sondern dass auch Scheunen, Ställe, Remisen und weitere Anbauten verschwunden sind. - So mancher wird sich fragen: Wurde in den vergangenen 60 Jahren nichts aufgebaut und wie konnte es zu diesem Zustand kommen?
Die am 25. März 1945 in Dirschel lebenden Menschen erinnern sich mit Sicherheit an den Bombenabwurf über unserem Heimatdorf. Der Sachschaden war beträchtlich und auch Todesopfer und Verwundete hatten wir zu beklagen. Es war sogleich der Tag, an welchem die ganze Dorfgemeinschaft sich auf den "Treck" begeben hat. Weitere Schäden brachte der Krieg, der unsere Heimat aufgesucht und überrollt hat. Einen weiteren Schaden erzeugten die Freudenfeuer der Russen bei Kriegsende am 8. Mai 1945. So manches Haus ging in Flammen auf. Erinnert sei nur an die Obere Siedlung, welche total ausgebrannt ist. Die ersten Rückkehrer vom Treck haben noch manches Haus brennen sehen. Der größte Teil der Vernichtung erfolgte jedoch erst in den vergangenen Jahrzehnten. Erinnert sei nur an unser Schloss. Dieses hat den Krieg unbeschadet überstanden und ist trotzdem abgebrochen worden. So manches Haus ist auch heute noch dem Verfall preisgegeben.
Das linke obere Bild ist aus süd-östlicher Richtung aufgenommen worden und das rechte Bild aus nord-westlicher Richtung. Mit diesen Fotos ist keineswegs das ganze Ortsgebiet erfasst. Es fehlen der Katscher Berg, die Neukircher Gasse, "de Lend", die Obere Kolonie, Teile der Oberen Siedlung und der Jakobsgasse. Mittelpunkt der Bilder ist jeweils die Kirche.
Auf dem linken Bild sieht man unten rechts die Mühlgasse in die Hauptstraße einmünden. Die beiden Nebenstraßen nach rechts sind zunächst der Weg zum Katscher Berg und die zweite Gasse ist der Beginn der Neukircher Gasse. Die Hauptstraße macht vor der Kirche eine Kurve nach rechts, während an der Straße geradeaus die Bauernseite verläuft. Bevor die Hauptstraße, nach einem kurzen geraden Verlauf, die Biegung nach links nimmt, zweigt nach rechts die Gasse Untere Kolonie und die Schlossstraße ab. In der Bildmitte (links) nimmt die Hauptstraße die Bauernseite wieder auf. Bevor die Hauptstraße wiederum nach rechts abbiegt, um oberhalb in die Chaussee zu münden, zweigt die Jakobsgasse ab und nimmt ihren Verlauf bis hin zur Oberen Siedlung. Benutzt man die Chaussee nach links, gelangt man nach Rösnitz, Leimerwitz, Piltsch und in weiterer Richtung nach Troppau. Die entgegengesetzte Seite führt zunächst in die Untere Siedlung und verläuft weiter nach Liptin, Branitz usw.
Von der Kirche ausgehend befindet sich vor derselben die kath. Schule. Der Längsstreifen ist das abgeräumte Areal des Bauern Josef Krause Nr. 44. Oberhalb dieser Schule steht die neue ev. Schule - später war diese Schule das Gemeindezentrum - davor steht die alte ev. Schule. Diese hatte auch eine Lehrerwohnung. Letzter ev. Lehrer ist Peter Gruber gewesen. Links der Kirche das Areal des Bauern Ernst Proske Nr. 24. Darauf steht ein Neubau aus dem Jahre 2005. Jenseits der Hauptstraße - vor der Kirche - steht das Kloster. Daneben links ist das Pfarrhaus und dessen Nachbar war der Bauer Ernst Lamche Nr. 6.
Im Bogen, links der Schlossstraße, stand unser Schloss. Heute steht stattdessen ein Flachbau, erbaut vor ca. 10 Jahren, aber erst vor nicht allzu langer Zeit fertiggestellt. Über den Schlosspark führt heute ein Trampelpfad, um den Bewohnern der Unteren Kolonie an der Liptiner Chaussee den Weg abzukürzen. Oberhalb der Straßenbiegung steht das - im vergangenen Jahr abgebrannte - Wohnhaus derer v. Rudzinski. Inzwischen ist der Dachstuhl abgenommen worden und steht zum Verkauf an. Vor Rudzinskis Anwesen steht die 1937 erbaute altlutherische Kirche. Den Turm hat man abgebrochen und im Kapellenraum einen Verkaufsraum eingerichtet. Die Schlossstraße mündet in die Liptiner Chaussee. Dieser gegenüber befindet sich unser Sportplatz, diesem schließt sich die Untere Siedlung an. Die Gebäude am oberen Bildrand gehören zur Oberen Siedlung. Das Gebäude am unteren Bildrand ist das Feuerwehrgerätehaus. Das Haus davor gehörte Josef Siegmund Nr. 203.
Das rechte Bild zeigt die Gegenseite zum linken Bild. Im Vordergrund die Schlossstraße mit dem Areal des Schlosses. Vor der Kirche ist die Rückseite von Kloster und Pfarrhaus zu sehen. Die Straße an der linken Seite des Bildes ist die Mühlgasse. Diese mündet in die Katscher Chaussee. Die letzten Gebäude dieser Straße sind die Bockmühle, deren Besitzer ist Heinrich Otto gewesen Nr. 55. Den Abschluss bildet das ehemalige Zollhaus. Deren Besitzer war Franz Grüner Nr. 55 a. Mitte rechts im Bild ist der Rest unseres Friedhofes zu sehen. Die Friedhofsstraße verläuft weiter als Feldweg - heute kaum noch zu begehen - in Richtung Schwarzer Berg und nach Thröm. Der polnische Friedhof ist über dem unseren angelegt.
Bericht: Margarete Janotta Quelle: Leobschützer Heimatblatt, Heft 1, Jan./Feb. 2007, Seite 17 f. (Auszug)
Gläsen: Die heutige gemauerte Kirche "Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes" wurde in den Jahren 1591 - 1592 erbaut. Sie steht an der Stelle einer früheren hölzernen Kirche, die bereits Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt wird. In späterer Zeit wurde die Kirche mehrmals umgebaut. Im Inneren finden wir steinerne Grabplatten sowie eine Kopie eines gotischen Bildes aus dem 18. Jahrhundert, das die Verhöhnung Jesu darstellt. - Der "Palast", Mitte des 17. Jahrhunderts im barocken Stil errichtet, wurde nach einer Brandbeschädigung im Jahre 1758 wieder aufgebaut.
Gläsen: Kirche und Palast
Gröbnig: Die heutige Kirche St. Johannes der Täufer wurde im Jahr 1700 an der Stelle einer früheren vom Johanniterorden im 16. Jahrhundert errichteten Kirche erbaut. Von der älteren Kirche ist der Turm erhalten geblieben. Im Inneren kann man ein Bild der Mutter Gottes mit dem Kinde bewundern, das nach dem Zweiten Weltkrieg von Heimkehrern aus der früheren Wojewodschaft Tarnopolskie mitgebracht wurde. - Mit dem Schloss ist die Geschichte der Johanniterkomturei Gröbnig verbunden, deren Einrichtung auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert wird. Das 1559 erbaute Schloss, das als Sitz der Kommandantur diente, blieb bis heute erhalten. Nach der Säkularisierung der Kirchengüter im Jahr 1810 verließen die Johanniter Gröbnig und ihr Sitz wurde verkauft. In Folge mehrerer Umbauarbeiten (u.a. der Senkung des Schlosses um ein Stockwerk im Jahr 1843) verlor das Schloss seine Stilmerkmale.
Hohndorf: Die Mathäuskirche wurde im Jahr 1602 im Stil der Gotik und Renaissance erbaut und nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erneuert. Die Ausschmückung des Inneren im Renaissancestil, darunter auch Altäre, stammt aus der Entstehungszeit der Kirche. Die Kirche ist von einer Steinmauer aus dem Jahr 1602 umgeben.
Katscher: Die Thomaskirche wurde bereits 1266 genannt. Sie fiel mehrmals Bränden zum Opfer und wurde immer wieder aufgebaut. Die heutige Kirche ist ein dreischiffiger Barockbau mit an die Nebenschiffe angebauten Kapellen. Im Inneren befindet sich eine reiche Ausstattung. Es blieb auch eine Wandmalerei aus dem 18. Jahrhundert erhalten. - Bei der Friedhofskapelle Zum heiligen Kreuz handelt es sich um einen Spätbarockbau vom Ende des 18. Jahrhunderts. Im Inneren blieb ein klassizistischer Altar aus dem 18. Jahrhundert erhalten.
Komeise: Die Kirche St. Johannes der Täufer wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und in den Jahren 1644 und 1819 umgebaut. Im Inneren blieb ein um die Wende des 18. auf das 19. Jahrhundert entstandener barocker Haupaltar erhalten.
Komeise: Kirche
Nassiedel: Der barocke Palast entstand im Jahr 1730. In der Umgebung befinden sich ein Park sowie ein Wirtschaftsgebäude.
Pilgersdorf: Der klassizistische Gutshof vom Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in späterer Zeit um- und ausgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg, Ende der 50er Jahre, wurde der Gutshof renoviert und wieder umgebaut. In der Umgebung befindet sich ein Landschaftpark.
Sauerwitz: Die Kirche St. Peter und Paul wurde im Jahre 1583 als Renaissancebau unter Einbeziehung von gotischen Elementen einer früheren Kirche errichtet. Im Inneren blieben Grabplatten im Renaissancestil und eine um die Wende des 18. auf das 19. Jahrhundert entstandene Kanzel sowie ein Bild der heiligen Apostel Peter und Paul aus dem 19. Jahrhundert im Hauptaltar erhalten.
Schönwiese: Die Kirche St. Maria Magdalena wurde im Jahr 1691 errichtet und in späterer Zeit um- und ausgebaut. Ursprünglich existierte in Schönwiese eine Templerpfarrei. Im Inneren der Kirche blieb ein Hauptaltar aus dem Jahre 1769 erhalten.
Troplowitz: Die Dreifaltigkeitskirche ist ein Werk der barocken Baukunst. Sie wurde in den Jahren 1701 - 1706 errichtet und 1760 nach einem Brand wieder aufgebaut. Im Inneren blieben ein Hauptaltar mit dem Bild der Heiligen Dreieinigkeit, Statuen der hl. Barbara und Dorothea aus dem 15. Jahrhundert, sowie eine illusionistische Wandmalerei aus dem Jahre 1733 erhalten.
Troplowitz: Kirche mit Schiffskanzel
Troplowitz im August 2004
Bilder: Kurt Sander
Waissak: Der barocke Palast vom Ende des 17. Jahrhunderts wurde Ende des 19. Jahrhunderts teilweise umgebaut. Das Innere des Palastes ist reich ausgeschmückt u.a. mit barocker Stuckatur und Malereien im pompeianischen Stil vom Ende des 19. Jahrhunderts.